Keimpe ist erster Elitehengst in Deutschland Das Wort „Talent" bezeichnet Fähigkeiten, die nicht durch Übung oder Ausbildung erworben werden, sondern von Geburt da sind. Friesenhengst Keimpe Jan fan Bommelsteyn hatte Talent. Und diese Gene hat er weitergegeben. Seine Erben zeigen dasselbe Talent hinsichtlich der Bewegungen, Rittigkeit und des Charakters. Mehr als ein Grund für die Jury des Friesenpferdezuchtverbandes (FPZV), den Hengst posthum zum ersten Elitehengst seiner Rasse in Deutschland zu ernennen. Geboren wurde Keimpe 1995 als Sohn des Friesenhengstes Nammen 308 und der Stute Thialda W. Ster. Bis zu seinem Tod mit 20 Jahren gehörte Keimpe Sylvia Schädlich, die sich darauf verstand, sein Talent zu fördern. „Keimpe sollte eigentlich ein Beistellhengst sein", sagt Sylvia Schädlich. Doch schnell wurde klar: Der Hengst will nicht nur daneben stehen. Er will im Mittelpunkt stehen und gewinnen. Schon mit fünf Jahren überzeugte Keimpe die Jury der Hengstkörung in Dillenburg. Der Anfang seiner offiziellen Erfolgsgeschichte. Der Hengst wurde im Jahr 2000 nicht nur zum Sieger der Körung gewählt, sondern gewann auch die Hengstleistungsprüfung. Fünfmal in Folge zum Bundeschampion ernannt Nur zwei Jahre später wurde er Tagessieger in der Körung der Althengste. Gemeinsam mit seinem Vorführer Ingo Oeppert war Keimpe in Höchstform. „Ingo musste nur andeuten, dass Keimpe antraben soll und er zeigte sich von der besten Seite", sagt Sylvia Schädlich über ihren Elitehengst. Insgesamt fünfmal in Folge konnte Keimpe den Titel des Bundeschampions (2004, 2005, 2006, 2007 und 2008) der Althengste erlangen. Ausgezeichnete Nachkommen Auch nach seinem Tod lebt Keimpe in den Ställen des Gestüts in Oberurff/Bad Zwesten weiter. Sein Sohn Jannes vom Urfftal tritt in seine Hufstapfen als gekörter Deckhengst. Ihm folgt bereits sein Enkel Hektor vom Urfftal. Dressur im Blut Man könnte fast annehmen, Keimpe wusste, dass er ein Gewinner ist. Was sich in seinen Gangarten verdeutlichte. Im Schritt schreitete Keimpe seinen Dressuraufgaben entgegen. Im Trab tänzelte er über den Hufschlag. Und seine Galopp-Sprünge zeigten seinen Willen und seine Kraft, mit Schwung und Schub durch das Dressur-Viereck zu gleiten. Anmut, die auch in Dressurprüfungen der Schwierigkeitsstufen L zu zahlreichen Siegerschleifen geführt hat. Bericht: von Gabriele Grau |
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